Die Welt der Wearables
Wie der Name schon suggeriert, sind Wearables nichts anderes als kleine Computersysteme, die direkt am Körper getragen werden können. Hierzu zählen Smartwatches, Fitness-Armbänder, Ringe, Brustgurte und Aufkleber-Patches [1].
Was als technische Spielerei begann, hält mittlerweile in immer mehr Bereichen der Medizin Einzug und wird dann als sogenanntes „Health Wearable” bezeichnet.
Das immense Potenzial durch kontinuierliches Monitoring der Vitalwerte, die Möglichkeit zur Ferndiagnose von Herz-Kreislauf-Krankheiten oder der Einsatz bei chronischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Diabetes hat viele Wissenschaftler:innen schnell überzeugt. Die Möglichkeit mit dieser Fülle an Datenspenden einen Beitrag zur Forschung zu leisten ist schlicht gigantisch [2, 3, 4, 5, 6].
Doch auch in der Bevölkerung wächst die Bereitschaft rasant. Und gerade bei Frauen, bei denen die Akzeptanz anfangs noch geringer ausgefallen ist, tut sich mittlerweile etwas. Ein Blick auf die spannendsten Trends und Entwicklungen lohnt also [7]:
Entwicklungen bei Wearables für Frauen
Eine spannende Entwicklung bahnt sich aktuell ihren Weg beim Tracken der Fertilität. Mithilfe von thermisch-aktiven Sensoren soll es so möglich werden, Fluktuationen in der basalen Körpertemperatur zu erfassen. So könnte Frauen künftig damit geholfen werden, ihren Zyklus einschließlich des Eisprungs besser zu ermitteln und so das 48-Stunden-Zeitfenster abzupassen, in dem eine Schwangerschaft am ehesten entstehen kann [7].
Auch sind aktuell Wearables in Entwicklung, die App-gesteuert starke Regelschmerzen wie zum Beispiel bei Endometriose und den Symtomen von Endometriose unterbinden sollen. Dies könnte gelingen, indem umliegende Nerven stimuliert werden und so die Signalweiterleitung der Schmerzen ans Gehirn gestört wird [7].
Ein weiteres Zukunftsfeld liegt im Monitoring einer Schwangerschaft. Mithilfe von Wearables könnten fetale Vitalzeichen und Uterus-Kontraktionen im dritten Trimester kontinuierlich erfasst werden. Damit würden Frauen bei Unsicherheiten gegebenenfalls unnötige Fahrten ins Krankenhaus erspart bleiben [7].
Wearables, welche die persönliche Sicherheit gegenüber Überfällen erhöhen, spielen für die Frauengesundheit selbstverständlich auch eine große Rolle und haben Zukunftspotenzial. Dabei kann es sich schlicht um ein winziges Gerät mit einem Notknopf handeln oder aber um Sensoren, die merken, wenn Kleidung vom Körper gerissen wird [7].
Technologie und Ärzt:innen mit vereinten Kräften
Bei all diesen vielversprechenden Trends muss jedoch klar gesagt werden, dass die Hersteller:innen und Nutzer:innen den Wissenschaftler:innen oft etwas vorauseilen. So fallen Limitationen und Ungenauigkeiten bei der Messung häufig erst etwas verzögert in Studien auf [2, 8].
Es ist also auch langfristig nicht davon auszugehen, dass die Arbeit der Ärzt:innen irgendwie ersetzt werden würde. Doch wertvolle Ergänzung können Wearables allemal sein.
Im engen Austausch mit Ärzt:innen steht einer vermehrten Nutzung von Health Wearables jedoch nicht wirklich etwas im Weg. Im Zweifelsfall also einfach mal ausprobieren.
Die Inhalte dieses Artikels geben den aktuellen wissenschaftlichen Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch kann der Artikel keine medizinische Beratung und Diagnose ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Allgemeinarzt.
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